Prophylaxe in der Zahnmedizin

Ziel der zahnmedizinischen Prophylaxe bzw. der vorbeugenden Zahnheilkunde ist es, die Entstehung von Krankheiten an den Zähnen und dem Zahnapparat zu verhindern. Es gibt unterschiedliche Präventationsebenen, die vorbeugende Maßnahmen zum gesunden Erhalt der Zähne vorsehen

Primäre Prävention
Gemeint ist hier die Vorbeugung von Krankheiten durch eine disziplinierte Mundhygiene und -pflege mit Zahnbürste und Zahnseide durch den Patienten. Auch die Vermeidung von zuckerhaltigen Lebensmitteln und das Zusetzen von Fluoriden bei der Trinkwasserversorgung zählen zur primären Prävention.

Sekundäre Prävention
Diese Präventionsebene beinhaltet die möglichst frühzeitige Diagnose auftretender Krankheiten sowie deren Behandlung. Hier steht die Heilung der erkrankten Zähne im Vordergrund. Ebenso soll einer weiteren Verbreitung der Krankheit  entgegengewirkt werden. Auch die halbjährlichen Routinekontrollen in der Zahnarztpraxis zählen zur sekundären Prävention und sollten von den Patienten unbedingt wahrgenommen werden.

 

Schwangerschaft

Schwangere Frauen nehmen mit einem Anteil von ca. 90 % an den ärztlichen Vorsorgeuntersuchungen teil, aber über die Möglichkeit der Erhaltung bzw. die Verbesserung der eigenen Mundgesundheit trotz schwangerschaftsbedingter erschwerter Voraussetzung werden sie oft nicht informiert. Genauso wenige Informationen erhalten sie über die Schaffung bestmöglicher Voraussetzung für eine dauerhafte Mundgesundheit des neugeborenen Kindes. Dabei ist die Zahnprophylaxe sowohl für die werdende Mutter als auch für das ungeborene Kind sehr wichtig.

 

 

Für viele Patienten gilt noch der Spruch: Jedes Kind kostet einen Zahn!
Es gibt seit mehr als 10 Jahren Erkenntnisse, dass eine schwere Parodontitis für die Kindesentwicklung und die Schwangerschaft ein großes Risiko darstellt Die Vorsorge fängt schon in der Schwangerschaft an. Durch die eigene, gute Mundhygiene und –pflege kann die werdende Mutter jetzt aktiv werden, damit ihr Kind nie Karies bekommt. In der Schwangerschaft ist das Zahnfleisch stärker durchblutet. Es treten Schwellungen und Entzündungen auf. Deshalb ist eine intensive Zahn- und Mundpflege ein absolutes Muss.

 

Risikofaktoren in der Schwangerschaft sind:
– Die Umstellung des Hormonhaushaltes führt zu Veränderungen der Gefäße und zur Auflockerung des Bindegewebes. Daraus folgt eine erhöhte Entzündungsbereitschaft des Zahnfleisches.

– Eine bestehende zahnbelagsbedingte Entzündung kann verstärkt werden.

– Die häusliche Mundpflege kann durch Würgereiz oder Erbrechen erschwert sein.

– Aufgrund von Umstellungen im Ernährungsverhalten (Appetit auf Süßes) sind Schwangere erhöht kariesgefährdet.

Für Schwangere gilt daher:
– Schwangere sollten auf eine gesunde Ernährung achten. Also frisches Obst, Salate und vitaminreiches Gemüse.

– Eine übermäßige Zufuhr von Zucker und Kohlenhydraten sollte in der Schwangerschaft vermieden werden.

– Schwangere sollten auf eine gute Mundpflege achten.

– Bei auftretenden Problemen sollten Schwangere rechtzeitig den Zahnarzt aufsuchen.

– Schwangere sollten daran denken, dass der Mineralstoffbedarf des ungeborenen Kindes aus dem gedeckt wird, was die Mutter täglich isst und trinkt.

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Tipps für Patienten

Tagtäglich sollen Zähne hart arbeiten. Sie müssen beißen, kauen, ungeheurem Druck standhalten, beim Sprechen helfen und obendrein auch noch schön aussehen.

Daher sollten die folgenden Prophylaxe-Tipps beachtet werden:
Zweimal im Jahr sollte der „Zahn-TÜV“ durchgeführt und die professionelle Prophylaxe-Behandlung in Anspruch genommen werden.

Nach jedem Essen sollten die Zähne regelmässig und vor allem systematisch geputzt werden.

Vermeiden von süßen Zwischenmahlzeiten, stattdessen auf eine zahngesunde Ernährung achten.

Den Zahnarzt  nach einer Fissurenversiegelung und eine Härtung des Zahnschmelzes mit Fluoriden fragen.